Asunción 2018

Abschlusserklärung des X. Treffens der arbeitenden Kinder und Jugendlichen Lateinamerikas und der Karibik (MOLACNATs), Asunción, Paraguay, 12. bis 18. August 2018

Wir, die Repräsentant*innen der Organisationen arbeitender Kinder und Jugendlichen aus neun Ländern Lateinamerikas (Bolivien, Peru, Argentinien, Ecuador, Mexiko, Venezuela, Kolumbien, Guatemala und Paraguay), haben uns vom 12.-18. August 2018 in der Stadt Asunción zum X. Treffen der arbeitenden Kinder und Jugendlichen Lateinamerikas und der Karibik versammelt. Bei diesem Treffen haben wir unter dem Motto „Vereint im Kampf um den Protagonismus und den Schutz der arbeitenden und aller anderen Kinder“ über die Situation der lateinamerikanischen Kinder und Jugendlichen, insbesondere der arbeitenden Kinder, gemeinsam mit unseren Begleiter*innen beraten und teilen folgende Ergebnisse mit:

  • In Lateinamerika und der Karibik gibt es erhebliche Rückschritte bei den Rechten der gesamten Bevölkerung, insbesondere der arbeitenden Kinder und Jugendlichen, seit dem Machtantritt von Regierungen mit ausgeprägten autoritären Charakteristika und ohne Sensibilität für die soziale Realität derjenigen von uns, die diesen Kontinent bewohnen.
  • Seit Jahren werden durch die Kämpfe der sozialen Bewegungen Rechte errungen und öffentliche Politiken erreicht, die die ungeschützten Bevölkerungsgruppen in die Lage versetzen, bessere Lebensbedingungen zu erlangen, doch laufen wir Gefahr, diese Rechte zu verlieren und angesichts der ungleichen Situation, in der wir leben, ohne Schutz zu bleiben.
  • Wir sind besorgt und alarmiert über die erhebliche Zunahme von Armut und Korruption in den letzten Jahren. Dadurch verschlechtern sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen unserer Familien und von uns selbst als arbeitende Kinder und Jugendliche, mit der Folge, dass viele von uns nicht in der Lage sein werden, einen Teller mit Lebensmitteln und Zugang zu unseren Rechten zu haben.
  • Im Rahmen unseres X. Treffens haben wir am 14. August an der Ibero-Amerikanischen Universität von Asunción ein Internationales Seminar über Schutzsysteme und Erfahrungen der Einbeziehung von Kinder- und Jugendorganisationen abgehalten, bei dem wir von prominenten lokalen und regionalen Führungskräften im Bereich der Kindheit und Jugend begleitet wurden. Wir haben verstanden, dass diese Systeme zum Schutz der Rechte in den verschiedenen Ländern wichtig sind und dass es notwendig ist, dafür zu kämpfen, dass sie gut funktionieren. Deshalb sagen wir, dass sie die Stimmen, Ansichten und Vorschläge der Organisationen und Bewegungen von Kindern und Jugendlichen in den verschiedenen Ländern einbeziehen und ihren Protagonismus hervorheben müssen, damit sie nicht nur bürokratische Instanzen sind, die nicht auf die Realität der Länder reagieren.
  • Wir sehen, dass in Bolivien Fortschritte in der öffentlichen Politik und in der Beteiligung der sozialen Sektoren erzielt wurden, um ihre Rechte zu garantieren. So haben auch wir erreicht, dass ein Kinder und Jugendgesetz verabschiedet wurde, das arbeitende Kinder und Jugendliche anerkennt. Dieses Gesetz wurde allerdings für verfassungswidrig erklärt und damit das, was unsere organisierten Genossen erreicht hatten, gelöscht. Wir fordern deshalb die bolivianischen Behörden auf, diese Situation zu korrigieren. Von den sozialen Bewegungen in diesem Land und in ganz Lateinamerika erwarten wir, dass sie uns in diesen Kampf unterstützen.
  • Wir sind besorgt darüber, dass die neue Regierung von Paraguay Jugendliche kriminalisiert, indem sie diesen als Antwort auf die Armut Kasernen anbietet und damit ihre Verpflichtung verletzt, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu erfüllen.

Die Delegationen der bei unserem Treffen vertretenen Länder sind wachsam und in ständiger Mobilisierung für unsere Rechte. Wir fordern, dass die Regierungen und ihre Politik nicht hinter die in der UN-Kinderrechtskonvention anerkannten Rechte zurückfallen.

Wir bekräftigen, dass wir weiterhin für die volle Ausübung unserer Rechte, die von den Staaten garantiert werden müssen, kämpfen.

Aus diesen Gründen haben wir beschlossen, das Sekretariat der Bewegung der arbeitenden Kinder und Jugendlichen Lateinamerikas und der Karibik für die Periode 2018 – 2021 in Paraguay fortzuführen.

Teilnehmende Organisationen:

  • Argentinien: La Veleta y la Antena de Mendoza, La Asamblea Revelde de Buenos Aires y Casanova en Movimiento de Buenos Aires.
  • Bolivien: Unión Nacional de Niñas, Niños y Adolescentes Trabajadores de Bolivia – UNATSBO
  • Kolumbien: Organización de Niñas, Niños y Adolescentes Trabajadores de Colombia – ONATSCOL
  • Mexiko: Melel Xojobal-AC de Chiapas y la Organización Comunalidades Vida y Dignidad de la ciudad de México.
  • Guatemala: Organización de Niñas, niños y Adolescentes Trabajadores – ONNATs
  • Peru: Movimiento Nacional de Niñas, Niños y Adolescentes Trabajadores Organizados del Perú – MNNATSOP
  • Ecuador: Ecuador Virtudes y Fortalezas de Niñas, Niños y Adolescentes Trabajadores – ECUAVyFNNATs
  • Venezuela: Coordinación Regional de Niñas, Niños y Adolescentes Trabajadores – CORENATs
  • Paraguay: Coordinación Nacional de Niñas, Niños y Adolescentes Trabajadores – CONNATs

Aktualisiert: 14.12.2020