Fachgespräch
zum Thema: „Kinderarbeit und NGO“
mit
Emily Delap (Save the Children, UK) am 26.04.2004 im FEZ Wuhlheide
TeilnehmerInnen:
MitarbeiterInnen von NGOs
Frau
Delap berichtete ausführlich über eine im Auftrag der
Kinderhilfsorganisation Save the Children (UK) durchgeführte
Studie, die sich mit den Formen und Möglichkeiten der Partizipation
arbeitender Kinder befasste. Die Studie, die sich auf zahlreiche
Beispiele in Afrika, Asien und Lateinamerika bezieht, ermittelte
einen großen Variationsreichtum an Partizipationsformen.
Sie fand allerdings auch heraus, dass die Partizipation der Kinder
oft nur dekorativen Charakter hat. Überall dort, wo in der
Gesellschaft ein Bewusstsein für die Rechte der Kinder besteht
und wo die Kinder Unterstützung von NGOs oder anderen Erwachsenenorganisationen
finden, sind die Bedingungen günstiger, und es kamen Partizipationsformen
zustande, die den Kindern das Gefühl vermittelten, ernst
genommen zu werden und ihre Situation beeinflussen zu können.
Durchweg zeigten sich die Kinder in hohem Maße motiviert,
an Entscheidungen mitzuwirken, die ihre Situation betreffen, und
bewiesen hohe Kompetenz. Besonders erfolgreich und effektiv war
die Partizipation in den Ländern, in denen die arbeitenden
Kinder bereits ansatzweise über eigene Organisationen verfügen
und ihre Rechte offensiv vertreten.
Die
Diskussion über die Ergebnisse der Studie war sehr lebendig
und veranlasste die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einigen
Überlegungen, was aus den Erfahrungen aus den anderen Kontinenten
auf hiesige Verhältnisse zu übertragen sein könnte.
Vor allem stand die Überlegung im Zentrum, welche tatsächlichen
Einflussmöglichkeiten Kinder in unserer Gesellschaft haben
könnten, wenn sie über eigene Organisationen verfügten
und welche Bedeutungen in diesem Zusammenhang eigenen Arbeitserfahrungen
zukommen könnte.
(Manfred
Liebel) |