"Rechte
für arbeitende Kinder!"
Dokumentation
des Zweiten Welttreffens der Bewegungen arbeitender Kinder und
Jugendlicher
(öffentliche und begleitende Veranstaltungen)
18.
April – 15. Mai 2004
Anlässlich
des Zweiten Welttreffens der Bewegungen arbeitender Kinder und
Jugendlicher Afrikas, Asiens und Lateinamerikas fanden in der
Zeit vom 18. April bis 15. Mai 2004 in Berlin und anderen deutschen
Städten zahlreiche Begegnungen und Veranstaltungen statt.
Sie dienten der Information über die Situation der arbeitenden
Kinder und ihrer Organisationen in den Ländern des Südens,
dem Austausch von Erfahrungen und Ideen, der entwicklungspolitischen
Bildung und der Vorbereitung von Aktivitäten zur Unterstützung
und Verbesserung der Situation arbeitender Kinder.
Organisationen
arbeitender Kinder und Jugendlicher entstehen – meist
mit Unterstützung örtlicher humanitärer Organisationen
– in Lateinamerika seit den 80er Jahren, in Afrika und
Asien seit den 90er Jahren. In ihnen sind vor allem Kinder und
Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren aktiv, die mit ihrer Arbeit
zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen oder die eigene
Existenz sichern. Sie wehren sich gegen ausbeuterische Arbeitsbedingungen
und engagieren sich für die Durchsetzung der Kinderrechte.
Von
Seiten der Bewegungen arbeitender Kinder und Jugendlicher nahmen
an den Begegnungen und Veranstaltungen 30 Delegierte und einige
BegleiterInnen aus folgenden Ländern teil: Afghanistan,
Angola, Bangladesch, Benin, Bolivien, Burkina Faso, Chile, Guatemala,
Guinea (Conakry), Guinea-Bissau, Indien, Kolumbien, Mexiko,
Mongolei, Nepal, Niger, Paraguay, Peru, Ruanda, Senegal, Simbabwe
und Venezuela. Außerdem waren zeitweilig drei Jugendliche
aus Russland zu Gast.
Während
ihrer Zeit in Berlin besuchten die Delegierten mehrere Berliner
Schulen, trafen sich mit Kindern und Jugendlichen, Vertreterinnen
und Vertretern der Bundesregierung, des Berliner Senats, der
Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen in den Bereichen
Kinderrechte und Entwicklungszusammenarbeit, globalisierungskritischen
Organisationen und Organisationen des Fairen Handels. In Zusammenarbeit
mit dem Grips-Theater fand gemeinsam mit Berliner Schülerinnen
und Schülern ein Theaterworkshop statt. Eine Arbeitsgruppe
der Berliner Universität der Künste begleitete
das Treffen mit kreativen Workshops zum Thema Arbeit (Workers
Library), an denen zahlreiche Berliner Kinder teilnahmen;
in diesem Zusammenhang stellten die Delegierten auch kunsthandwerkliche
Produkte aus ihren Ländern vor, die von Kindern in eigener
Regie hergestellt worden waren. Einige Berliner Schülerinnen
begleiteten das Welttreffen mit einer in vier Sprachen publizierten
Zeitung. Außerdem wurde eine Pressekonferenz veranstaltet
und es fanden mehrere Gespräche mit Journalisten statt.
Im
Anschluss an die Tagung in Berlin reisten die Delegierten in
mehrere deutsche Städte, um dort mit Kindern und Jugendlichen,
Vertretern der Kommunen, örtlichen Initiativen und Organisationen
sowie Pressevertretern ins Gespräch zu kommen und auf ihre
Situation aufmerksam zu machen. Diese Veranstaltungen waren
durch örtliche Initiativgruppen vorbereitet worden.
Die
Begegnungen und Veranstaltungen hinterließen nach unserem
Eindruck bei allen Beteiligten einen nachhaltigen Eindruck.
In einigen Fällen wurden konkrete Verabredungen für
die weitere Zusammenarbeit getroffen. Auch die Resonanz in den
Medien war beachtlich.
Die
Organisation der Veranstaltungen lag in den Händen von
ProNats - Initiativkreis gegen Ausbeutung und für die
Stärkung arbeitender Kinder, die Partnerorganisation
ItaliaNats, und dem Freizeit- und Erholungszentrum
(FEZ) Berlin. Das Welttreffen und die in seinem Zusammenhang
durchgeführten Veranstaltungen wurden von Oikos Eine
Welt e.V., mehreren NROs, Stiftungen, den Gewerkschaften
Ver.di und GEW, der InWEnt gGmbH
(BMZ), der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit
des Berliner Senats sowie dem Evangelischen Entwicklungsdienst
unterstützt.

Wir
danken allen beteiligten Personen und Organisationen für
ihre Mitarbeit und Unterstützung. |