Schulaktion
mit dem Gripstheater zum Thema „Kinderarbeit“
am
27.04.2004 in der Havelland-Grundschule
TeilnehmerInnen:
SchülerInnen im Alter von 10-12 Jahren
Am
27.04.2004 fand ein Treffen mit drei Delegierten aus Lateinamerika
und einer Schulklasse aus der Havellandgrundschule in einer Turnhalle
statt.
Auf
spielerische Art und Weise wurde den interessierten SchülerInnen
das Thema „Kinderarbeit“ von zwei engagierten Mitarbeitern
des Grips Theaters erklärt.
Nachdem
die SchülerInnen zur Ruhe gefunden hatten, konnten die beiden
Mitarbeiter mit ihrem Programm beginnen. Zum Anfang stellten sie
die Frage, „Wer hat denn von euch schon mal gearbeitet?“,
um die Schüler einwenig aufzulockern und um sie auf das Thema
ein zu stimmen. Fast alle Schüler konnten davon berichten,
dass sie schon Tätigkeiten ausgeführt haben, die Arbeit
ähneln, z.B. berichteten einige, dass sie schon auf ihre
jüngeren Geschwister aufgepasst haben und dafür Geld
von den Eltern bekamen, dass sie Abwaschen müssen oder den
Müll wegbringen müssen usw. Jetzt wurde den Delegierten
klar, was deutsche Kinder unter „Arbeit“ verstehen.
Nachdem
jeder berichtet hatte, was er zu sagen hatte, war die Fantasie
der Kinder gefragt, denn die Grips-Mitarbeiter planten eine Weltreise,
die die Kinder in die unterschiedlichsten Länder der Welt
bringen sollte. Sie besuchten arbeitende Kinder bei ihrer Arbeit
in verschiedenen Regionen und lernten dadurch, dass zum Beispiel
Kinder in Indien Teppiche knüpfen. Nach einer kurzen Pause
wurde ein Hindernisparcours aufgebaut, der den Weg aus dem Bergbauinneren
über die engen Schächte, bepackt mit schwerer Last,
bis zur Sammelstelle im Freien darstellen sollte. Nun konnte jeder,
der wollte, die Arbeit in den Schächten nachahmen. Es fanden
sich einige, die es mal ausprobieren wollten. Am Anfang machte
es ihnen Spaß, da sie sich Zeit lassen konnten und es als
Spiel empfanden. Doch mit der Zeit wurden sie immer mehr gedrängt,
schneller zu arbeiten und sich keine Pausen zu gönnen. Man
konnte beobachten, wie die Lust der Kinder den Hindernisparcours
zu überqueren, mit den permanent steigenden Anforderungen,
sank. Sie merkten auf einmal, dass es kein Spaß mehr war,
sondern nur noch Knochenarbeit.
Zum
Abschluss der Begegnung wurde den SchülerInnen ein Brief
vorgelesen, der sie informieren sollte, dass es ein baldiges Treffen
der arbeitenden Kinder weltweit geben wird. Sie wurden alle aufgefordert
daran teilzunehmen, wenn sie mit der Situation der arbeitenden
Kinder genauso unzufrieden sind. Mit Begeisterung setzten sich
die SchülerInnen in das erbaute Versammlungszelt und diskutierten
über Verbesserungsvorschläge. Bei der Diskussion war
es auch den Delegierten erlaubt sich einzubringen. Zu erst jedoch
stellten sie sich alle drei vor. Mit viel Respekt hörten
die SchülerInnen den Delegierten zu, als sie darüber
erzählten wo und warum sie arbeiten. Natürlich interessierten
sich die SchülerInnen auch, warum die Delegierten hier in
Berlin sind. Deshalb erklärten sie ihnen dies und erzählten
ihnen auch stolz von ihren Bewegungen, denen sie beiwohnen.
Den
drei Delegierten gefiel das Theater sehr gut. Sie waren erstaunt,
wie die SchülerInnen mit dem Thema umgegangen sind und lobten
die Idee mit der Weltreise.
(Juliane
van Issem) |