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Diskussionsforum zum Thema „selbstverwaltete Projekte von Jugendlichen“

am 03.05.2004 im Jobber DeLuxe im Berlin Carré am Alexanderplatz

TeilnehmerInnen: Mitglieder der Jugendinitiative vom „Platzmanagement Alex“

Bei diesem Treffpunkt von Delegierten aus Kolumbien und Jugendlichen aus Berlin lag der thematische Schwerpunkt im Austausch der Jugendlichen bezüglich der Motivation zur Arbeitsaufnahme und der Arbeitsbedingungen. Das Projekt „JobberDeLuxe“ ist eine selbstverwaltete Jobvermittlung für und von Jugendlichen und wird vom Platzmanagement Alexanderplatz unterstützt. Die Jugendlichen akquirieren im Umfeld des Alexanderplatzes Jobs, Minijobs, Praktikas und Nachbarschaftshilfe und vermitteln diese an Jugendliche weiter, die sich auf dem Alexanderplatz aufhalten. Das Projekt qualifiziert eine Kerngruppe zur Leitung der Jobvermittlung, um einer größeren Gruppe junger Menschen Verdienstmöglichkeiten zu eröffnen.

Das Gespräch fand mit einigen Jugendlichen dieser Kerngruppe in den Räumlichkeiten der „JobberDeLuxe“ in der Nähe des Alexanderplatzes statt. Zunächst berichteten die Jugendlichen gegenseitig über ihre Lebensumstände, die Jugendlichen aus Berlin über das Klientel und den Ort am Alex, die Delegierten aus Kolumbien über ihr Leben in ihrem Land. Weiter wurde intensiv über die gegenseitige Motivation gesprochen, die einen dazu bewegt, sich Arbeit zu suchen und als Kind oder Jugendlicher arbeiten zu gehen. Dabei wurden selbstverständlich die unterschiedlichen Beweggründe bezogen auf die Arbeitsvorhaben deutlich, die sich abhängig von dem jeweiligen kulturellen wie gesellschaftsökonomischen Rahmen erschließen. Den Delegierten war es weiterhin wichtig die Bedeutung ihrer Arbeit zu vermitteln, wie auch die Bewegungen der arbeitenden Kinder zu erläutern und ihre damit verbundene Bedeutung zum Ausdruck zu bringen. Die Jugendlichen aus Berlin waren sehr beeindruckt und dieser Blickwinkel auf Arbeit und ihre sozioökonomische Bedeutung sowie die internationale Bewegung arbeitender Kinder war ihnen vollkommen neu.

Interessant entwickelte sich eine kontroverse Diskussion über das Alter der Kinder/Jugendlichen bezogen auf die Arbeitsaufnahme; die Jugendlichen aus Berlin vermitteln Arbeit nur an Jugendliche ab einem Alter von 16 Jahren, wobei die Jugendlichen aus Lateinamerika betonten, dass eine Festlegung eines Mindestalter nicht der Realität in ihren Ländern entspricht, wie auch die Kinder und ihre Tätigkeiten kriminalisiert und dadurch Arbeitsbedingungen verschlimmert.

Die deutschen Jugendlichen lernten zum ersten Mal die Erfahrungen arbeitender Kinder in Lateinamerika kennen und zeigten sich erstaunt, wie selbstbewusst die Kinder trotz ihrer teilweise kaum vorstellbaren Leidensgeschichten auftraten und auf einer Verbesserung ihrer Situation bestehen. Den Jugendlichen aus Kolumbien wurde die unterschiedliche Arbeitsmotivation von Jugendlichen in Berlin praktisch vor Augen geführt, aber auch die Problematiken von Jugendlichen in Berlin anschaulich vermittelt.

(Claudia Sommer)

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