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Diskussionsforum zum Thema: „Kinderarbeit in Nord und Süd“

am 22.04.2004 in der Zoo-Baracke Berlin

TeilnehmerInnen: MitarbeiterInnen des Projektes, Berliner Straßenjugendliche, Straßenkinder

Am 22.04. trafen sich ausgewählte Delegierte aus Kolumbien, Paraguay, Angola, Indien und Afghanistan mit hiesigen obdachlosen Jugendlichen, um über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der jeweiligen Lebenswelten zu reden. Als positiv zu verzeichnen war, dass das Treffen in der – niedrigschwelligen – „Zoo-Baracke“ an einem für die Lebenswelt der Straßenjugendlichen typischen Ort stattfand. Der Treffpunkt, sowie der Weg dorthin, der an weiteren szenetypischen Aufenthaltsorten vorbeiführte, dessen jeweilige Besonderheiten kurz vorgestellt wurden, dürften den arbeitenden Kindern einen kleinen Eindruck von der Situation sozial Benachteiligter hierzulande vermittelt haben.

Nachdem sich die Delegierten vorgestellt hatten, befragten sie die anwesenden Mitarbeiter der Einrichtung speziell zu Arbeitsweise und -philosophien. Sie äußerten ihr Bestürzen darüber, dass auch in einem als reich betrachteten Land wie Deutschland Jugendliche auf der Straße leben, sowie darüber, dass deren Lage sogar ihnen, die sie doch von ihrem Herkunftsland einiges gewöhnt seien, als insgesamt recht ausweglos erscheint.

Die vier anwesenden Straßenjugendlichen selbst jedoch stellten sich zumindest nach außen als „überzeugte Punks“ dar, was zur Folge hatte, dass sie ihre Situation sehr idealisierten. Sie vermochten es nicht, sich vor den ihnen fremden Jugendlichen sowie vor ihresgleichen als durch die Härten des Straßenlebens sehr wohl betroffen zu zeigen. Das führte bei den arbeitenden Kindern zu größeren Irritationen, so dass informelle Gespräche nur mühselig in Gang kamen. Das änderte sich, als sich herausstellte, dass einer der hiesigen Jugendlichen seinen Lebensunterhalt (auch) durch das Herstellen von Pfeifenreinigern bestritt und das auch vorführte. Die Delegierten sahen ihm begeistert über die Schulter, und im Endeffekt bekamen sie von ihm das 'Produkt' geschenkt. In dem Zusammenhang kamen zumindest ansatzweise Gespräche darüber zustande, wie eine „Arbeit in Würde“ aussehen kann und welchem Zweck sie dient.

(Gundula Röhnsch)

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