Melel Xojobal stellt Forderungen nach dem Erdbeben in Mexiko

Die Organisation Melel Xojobal unterstützt die Selbstorganisation indigener und arbeitender Kinder im mexikanischen Bundesstaat Chiapas. Die von ihr unterstützte Kinderorganisation ist Mitglied der Lateinamerikanischen Bewegung arbeitender Kinder und Jugendlicher (MOLACNATs). Melel Xojobal richtet ein Schreiben an ihre Unterstützer*innen.

San Cristobal de las Casas, Chiapas, 8. September 2017.

Glücklicherweise und trotz der Intensität des Erdbebens, das während der Morgendämmerung, mit dem Epizentrum an der Küste von Chiapas, auftrat, sind alle aus unserem Team Melel Xojobal gut und sicher davon gekommen.

Berichte, die heute Morgen zirkulierten, zeigen, dass es in Chiapas Familien gibt, die den Verlust von Angehörigen erlitten haben. In der Stadt San Cristóbal de las Casas starben drei Menschen, zwei von ihnen Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren, als das Haus, in dem sie lebten, einstürzte.

Obwohl es weiterhin Strom und Trinkwasser gibt, gibt es erhebliche Sachschäden an Häusern, Kirchen, Schulen, Gesundheitskliniken und anderen öffentlichen Gebäuden. Sie können zurzeit nicht genutzt werden.

Viele Familien verbrachten die Nacht auf der Straße. Sie sind angesichts der Gerüchte von Nachbeben, die in sozialen Netzwerken verbreitet werden, alarmiert. In der Bevölkerung herrscht weiterhin Angst, da der Erdbebenalarm durch die seismische Aktivität der letzten Stunden ständig klingt.

Kinder, Jugendliche und Frauen stellen die größte Gruppe dar, die von den Naturkatastrophen betroffen ist. Diese Ereignisse beeinflussen plötzlich ihre Lebensweise und gefährden das Leben, die Würde und die Erfüllung ihrer Rechte.

Das Hauptziel der Notfallmaßnahmen ist, dass die Rechte aller Menschen zu jeder Zeit gewahrt bleiben, vor allem bei den am stärksten gefährdeten Gruppen (Kinder, Frauen, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen, indigene Bevölkerungsgruppen usw.). Sie können ihre Grundbedürfnisse nur unzureichend decken und sind im Notfall zusätzlich betroffen.

Wir halten unsere tägliche Arbeit aufrecht, geben Kindern und Jugendlichen Schutzraum und stellen Informationen bereit, um im Notfall zu handeln und die Informationen zu reflektieren.

Wir sind uns der Situation bewusst, in der die Kinder und Heranwachsenden in Chiapas leben.

Unsere Forderungen:

  • Kinder und Jugendliche haben das Recht, als erste Hilfe zu erhalten. Ihre Rechte müssen völlig eingehalten werden, unabhängig von der Situation in der sie sich befinden. Dies gilt sowohl im Notfall als auch unter normalen Bedingungen.
  • Die Reaktion auf Notfälle und humanitäre Krisen sollte nicht nur als Zeichen der Solidarität mit den betroffenen Gemeinschaften gesehen werden, sondern auch als die Erfüllung der Pflicht, dass die Staaten und die Gesellschaft insgesamt die Menschenrechte garantieren müssen.

Wir danken Ihnen sehr und halten sie auf dem Laufenden.

Mit freundlichen Grüßen,
Melel Xojobal

Links

Website von Melel Xojobal

Aktualisiert: 19.09.2017